GÄSTEZIMMER: BLUE HOUR
BLUE HOUR
Aktuell im Gästezimmer: BLUE HOUR von Mona Hermann. Die Installation bildet den Abschluss der Triolgie der Einsamkeit.
Zu sehen auf Anfrage unter info@imaginethecity.de
AUSSTELLUNG, PERFORMANCE, PODCAST
Facts & Figures
2017 durch die HafenCity Hamburg GmbH initiiert, startete das experimentelle Kulturprogramm mit der Berufung von Ellen Blumenstein als HafenCity Kuratorin. Seit 2018 firmieren wir als IMAGINE THE CITY und werden durch den unabhängigen und gemeinnützigen Verein Kunst und Kultur in der HafenCity getragen. Bislang haben wir über 20 Projekte mit fast 100 Beteiligten realisiert, mit acht Kulturinstitutionen kooperiert und mehr als drei Millionen Euro eingeworben.
FUNKFAHRRAD
Das mobile Kultur-Einsatzfahrzeug kann Podcasts direkt auf der Straße aufnehmen oder senden, Diskussionen an öffentlichen Orten abhalten, Karaoke-Wettbewerbe und Filmstreamings genehmigungsfrei veranstalten. Und: Sie können das Fahrrad für eigene Projekte kostenlos ausleihen!
The City Imagined mit/with
Die Buchreihe dokumentiert unsere Arbeit in der HafenCity. Bestellen Sie hier kostenlos eines der vier ausführlichen Gespräche Mit Terence Koh, Julius von Bismarck, Benjamin Maus & Richard Wilhelmer, Liz Magic Laser & Dafna Maimon sowie Gerrit Frohne-Brinkmann über die besondere Erfahrung, Kunst im urbanen Gefüge zu entwickeln!
denk.mal Hannoverscher Bahnhof im Lohsepark
2021 drehte sich bei uns alles um das „Tor zur Welt“: In sieben Gesprächen ermittelte die Historikerin Sandra Schürmann, wie das Hamburger Selbstbild in der HafenCity sichtbar wird. In dieser Podcast Episode zum Beispiel geht es um die Frage, wie Erinnerung räumlich lebendig gehalten werden kann und wie wichtig dafür ‚authentische‘ Zeugnisse sind.
Populär mit Ellen Blumenstein
Ein Porträt über Ellen Blumenstein im DER HAMBURGER – die Rubrik Populär stellt Menschen und Projekte vor, die der Stadt ein Gesicht geben. Zu lesen exklusiv in unserem Pressebereich.
Einatmen, Ausatmen
DOMESTICITY
LIGUSTRUM von Esteban Pérez sorgt auf eigenwillige Art und Weise für mehr Lebendigkeit in der HafenCity.
ITC-Newsletter
Verpassen Sie keine unserer Aktivitäten – tragen Sie sich hier ein!
IMAGINE THE CITY entwickelt neue Formate an der Schnittstelle von Kultur und Stadtplanung in der HafenCity. Wir integrieren künstlerische Perspektiven exemplarisch in die Hamburger Stadtentwicklung und kooperieren international mit Gleichgesinnten aus allen Teilen der Gesellschaft. So tragen wir praktisch und diskursiv dazu bei, die Zukunft unserer Städte lebendig, gerecht und solidarisch zu gestalten.
THE GATE Editionen
Suchen Sie noch Weihnachtsgeschenke und/oder wollen Künstler:innen unterstützen? Dann kaufen Sie doch ein Kunstwerk von Marlon de Azambuja, Eduardo Basualdo, Marc Bijl, Camillo Ritter oder Svenja Björg Wassil! Schreiben Sie uns für eine Liste mit verfügbaren Arbeiten.
Interaktive Kultur im Stadtraum
Bauen Sie Ihre eigene App: Im kommenden Jahr geht unser webbasiertes Redaktionssystem INTERKIT online, mit dem bekannte Features wie AR, Player, Chat, Archiv und Karte beliebig untereinander verknüpft werden können. Wählen Sie einfach aus, was Sie brauchen oder programmieren Sie Erweiterungen selbst; die Open Source Toolbox ist für alle nichtkommerziellen Nutzungen kostenlos!
Aus dem Archiv
Schlafen Sie schlecht? – Dann suchen Sie sich in unserem YouTube-Archiv ein passendes Wiegenlied aus: Die Performance HUSH von Liz Magic Laser und Dafna Maimon im Herbst 2021 wappnete jede:n Teilnehmenden gegen ganz persönliche Zukunftsängste.
Im Gegenzug teilen diese ihre individuelle Rückversicherung mit allen Bedürftigen.
Nachricht von SAM
Der manipulative Bot von Florence Jung folgt Nutzenden durch ihren Tag und kommuniziert mit ihnen über eine Handy App. Das letzte Teilprojekt unseres Digitalverbunds OFFENE WELTEN läuft bis Februar 2023 im MGKSiegen – und überall online: Jetzt im App Store oder bei Google Play.
Unser liebster Videotrailer
Mit zwei befreundeten Künstlern hat Gerrit Frohne-Brinkmann sein eigenes BACKDROP-Road Movie gedreht, um unserem Publikum den Weg zum Werk zu zeigen.
Kurzerhand verlegten die drei die berühmte Vorlage C'était un rendez-vous von Claude Lelouch (1976) aus Paris in die HafenCity: ein eigenes kleines Kunstwerk.
Neue Folge STIMMEN DER STADT
Der Podcast lässt Akteur:innen aus dem wachsenden städtischen Gefüge zu Wort kommen und inspiziert besondere Areale. Diesmal berichten wir aus dem Oberhafen über die Herausforderungen, kreative Prozesse und stadtentwicklerische Interessen zusammenzubringen.
Neues Hauptquartier
Besuchen Sie uns an der Coffee Plaza: Ab 1. Januar finden Sie uns unter neuer Adresse mit eigener Terrasse direkt am Sandtorpark.
Neues Feature: Unser Magazin
Für unsere überarbeitete Website haben wir eine neue Kategorie entwickelt: Im Magazin veröffentlichen wir regelmäßig exklusive und / oder besondere Texte, die mit der Macht der Sprache Bilder von Städten entwerfen. Aus allen Zeiten und von überall auf der Welt.
Foto-Wissen auf Telegram
DIE UNSICHTBARE HAND taucht mit Videos, Chats und Comics tief in die Geschichte und Theorie der Fotografie ein. Als virtueller Begleiter der 8. Triennale der Photographie haben wir das Festivalmotto Currency im Sommer 2022 gezielt auf den Hamburger Stadtraum bezogen.
Der Kanal bleibt dauerhaft zugänglich und lohnt auch ohne Ausstellung!
Smiley über der Stadt
Prominenter Text über unser erstes Projekt PUBLIC FACE: Im März 2020 erschien in der Architektur- und Urbanismus-Zeitschrift Arch+ eine ausführliche Analyse. Lesen Sie direkt online.
Geschichte, Technologie, Infrastruktur
Räume zum Träumen
Unser aktuelles Podcast Feature über das letzte unverplante Areal der HafenCity versammelt ehrgeizige, versponnene und visionäre Ideen für eines der teuersten Grundstücke des Stadtteils.
Hören Sie auf Apple Podcasts oder Spotify, was Annika Kahrs, Hadi Teherani und vielen mehr zu diesem besonderen „Lost Place“ an der Elbe einfällt.
Filter Ausstellung, Performance, Podcast, Gedrucktes, Interaktion, Immersion, Skulptur, Klang, Geschichte, Vertiefung, Kurzweiliges, Bühne, Technologie, Veranstaltung, Schwelle, Draußen, Erzählung, Handel, Infrastruktur, Erkunden, Kooperation,
GÄSTEZIMMER
Herbst/Winter 2023
13 SCHRITTE
Omer Fast
29. September - 30. November
GÄSTEZIMMER: PORT FICTION
22.10. - 25.11.2023
GÄSTEZIMMER: BLUE HOUR
8.12.2023 - 7.1.2023
DOMESTICITY 3: LIGUSTRUM
Esteban Pérez
DOMESTICITY 2: HAUS WANDERER
Saray Purto
15. September 2022–15. Januar 2023
BEE CHAPEL HAFENCITY
Terence Koh
Ab Frühjahr 2023
FUNKFAHRRAD
Ab 2023
HOW TO LIVE IN THE ECHO OF OTHER PLACES
Annika Kahrs
1. Juni–4. September 2022
STIMMEN DER STADT
Theresa Michel
Online
DOMESTICITY 1: RUBIA Y MORENA
Kristina Kröger
16. Juni–15. August 2022
DIE UNSICHTBARE HAND
Ellen Blumenstein, Harriet von Froreich, Theresa Michel, Cansu Naz Tekir
18. Mai–15. Juli 2022
THE CITY IMAGINED WITH/MIT
Ellen Blumenstein (Hg.)
2019–2022
AN DER SCHWELLE ZUR WEISHEIT
Daniel Tyradellis
Online
BEDFORM
Kapwani Kiwanga
1. Juni–31. Dezember 2021
STADT IM FLUSS
Sandra Schürmann
Online
HUSH. DIE RÜCKVERSICHERER
Liz Magic Laser und Dafna Maimon
16.–19., 23.–26. September 2021
THE GATE. KUNSTSPAZIERGANG
Kuratiert von Ellen Blumenstein, Mona Hermann
1. Juni–31. Oktober 2021
THE GATE. AUDIOTHEK
Kuratiert von Ellen Blumenstein, Theresa Michel
Online
BOTBOOT
Sebastian Quack
19. August 2020–21. Dezember 2021
BACKDROP
Gerrit Frohne-Brinkmann
17. April 2020–11. April 2021
TISCHGESPRÄCHE
Liz Magic Laser und Dafna Maimon, Playful Commons
19. Dezember 2019, 5. Februar 2020
PUBLIC FACE
Julius von Bismarck, Benjamin Maus, Richard Wilhelmer
23. November 2018–27. September 2020
IMAGINE THE CITY & FRIENDS #2
Kuratiert von Cornelius Altmann
25. Juli 2019
IMAGINE THE CITY & FRIENDS #1
HAFENLESUNG GOES SEUTE DEERN
4. Juli 2019
BORDKIOSK SURPRISE
Kuratiert von Raphael Dillhoff und Nina Groß
11. Juli 2018–29. August 2018
aus Marc Bijl: THE WORKS. 1984 : 2084
Jap Sam Books Amsterdam (erscheint demnächst)
Kapitel 1/5
THE GATES
Frauen, Gewalt und die HafenCity
Ellen Blumenstein
Auch als Podcast
Straßenphilosophie
Kapitel 1/5
An der Schwelle zur Weisheit
Das Selbstbild einer Stadt
Daniel Tyradellis
Erstveröffentlichung: Burton’s Gentleman’s Magazine, 1840.
Aus: Theodor Etzel (Hg.), Verbrechergeschichten, Propyläen-Verlag, Berlin, 1921.
Der Mann der Menge
Erster Teil
Edgar Allen Poe
Erstveröffentlichung: Burton’s Gentleman’s Magazine, 1840.
Aus: Theodor Etzel (Hg.), Verbrechergeschichten, Propyläen-Verlag, Berlin, 1921.
Der Mann der Menge
Zweiter Teil
Edgar Allen Poe
aus Marc Bijl: THE WORKS. 1984 : 2084
Jap Sam Books Amsterdam (erscheint demnächst)
Kapitel 2/5
THE GATES
Frauen, Gewalt und die HafenCity
Ellen Blumenstein
Auch als Podcast
Straßenphilosophie
Kapitel 3/5
An der Schwelle zur Weisheit
Die Medien einer Stadt
Daniel Tyradellis
Auch als Podcast
Straßenphilosophie
Kapitel 2/5
An der Schwelle zur Weisheit
Das Unbewusste einer Stadt
Daniel Tyradellis
ADRESSE
IMAGINE THE CITY
Am Sandtorpark 2
20457 Hamburg
info@imaginethecity.de
PRESSE
Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an info@imaginethecity.de.
In unserem Pressebereich finden Sie aktuelles Pressematerial zum Download.
Im Magazin DER HAMBURGER: ein Porträt über IMAGINE THE CITY.
Das Hamburger Abendblatt featured Annika Kahrs’ Installation im alten Hafenspeicher.
DER SPIEGEL-Interview mit Terence Koh über seine BEE CHAPEL HAFENCITY.
Das PUBLIC FACE verstehen: in-Depth Analyse in der Arch+.
Das BOTBOOT im Praxistest des ADAC Reisemagazins.
Erschienen in der Ausgabe Nr. 181.
WER WIR SIND
2017 durch die größte Hamburger Entwicklungsgesellschaft, HafenCity Hamburg GmbH (HCH), initiiert, startete das experimentelle Kulturprogramm mit der Berufung von Ellen Blumenstein zur HafenCity Kuratorin. Im folgenden Jahr wandelte sie die Position in das weniger an ihrer Person als an den inhaltlichen Aufgaben orientierte Projekt IMAGINE THE CITY um, das durch den unabhängigen und gemeinnützigen Verein Kunst und Kultur in der HafenCity getragen wird. Die HCH sichert die Grundfinanzierung in der Pilotphase und ist darüber hinaus im Vereinsvorstand vertreten, um eine unkomplizierte Abstimmung der Projekte zu ermöglichen. Ein erheblicher Teil des benötigten Budgets wird durch die Akquise von Drittmitteln gesichert. Seit 2017 haben wir über 20 Projekte mit 55 Beteiligten realisiert, mit 8 Kulturinstitutionen kooperiert und mehr als 3 Millionen Euro eingeworben.
WAS WIR MACHEN
IMAGINE THE CITY entwickelt neue Formate an der Schnittstelle von Kultur und Stadtplanung. Wir integrieren künstlerische Perspektiven exemplarisch in die städtischen Vorhaben der HCH und kooperieren gleichzeitig international mit Gleichgesinnten aus allen Teilen der Gesellschaft. Wir betrachten Stadt aus Nutzer:innenperspektive und ermöglichen Begegnungen mit, in der und durch die gebaute Umwelt, um gemeinsam gesellschaftliche Erwartungen an Kultur neu zu formulieren. Damit zielen wir auf einen Aspekt von Stadt, den die Planung nicht ‚planen‘ kann: informellen, narrativ und imaginär aufgeladenen Raum. So tragen wir praktisch und diskursiv dazu bei, die Zukunft unserer Städte lebendig, gerecht und solidarisch zu gestalten.
WO SIE UNS FINDEN
Ab Januar 2023 bezieht IMAGINE THE CITY ein neues Hauptquartier an der Coffee Plaza in der HafenCity. Aus dem dreiseitig einsehbaren Ladenlokal interagieren wir unmittelbar mit dem Außenraum und aktivieren den Standort für Nachbar:innen, Kulturschaffende und andere Interessierte, sei es durch Performances, Filmabende, Vorträge oder Workshops. Die Veranstaltungen richten sich an alle, die in Städten leben und Lust haben, scheinbar Unverbundenes zusammen zu denken, eigene blinde Flecke aufzuspüren und so Bilder beziehungsweise Vorstellungen einer Stadt mitzuentwickeln, in der wir leben wollen.
WAS UNS AUSMACHT
Unsere Arbeit knüpft an ein breites Spektrum kultureller Initiativen an, die früh in die HafenCity Entwicklung integriert wurden, etwa die Gründung des Kultur Quartiers Oberhafen, die Ansiedlung mehrerer Festivals, sowie die Förderung temporärer und/oder subkultureller Nutzungskonzepte. Gleichzeitig geht IMAGINE THE CITY über bisherige Ansätze hinaus, indem wir erstmals systematisch, langfristig, projekt- und genreübergreifend bewusst dort aktiv werden, wo die Weichen für künftiges Zusammenleben gestellt werden: in städtischen Entwicklungsarealen. Diese Ausrichtung erfordert neue Konzepte, neue Allianzen und neue Infrastrukturen, die zwischen Kultur und Stadtentwicklung, Akteur:innen und Auftraggeber:innen, Repräsentation und Aktivismus vermitteln.
JOBS
Wir suchen regelmäßig Praktikant:innen. Initiativbewerbungen gerne an: info@imaginethecity.de
TEAM
DIREKTORIN (in Elternzeit)
Ellen Blumenstein
blumenstein@imaginethecity.de
Stets auf der Suche nach neuen Formaten, die kulturelle Fragen an eine diverse Öffentlichkeit vermitteln, ist Ellen dem Auftrag, Kultur und Stadtentwicklung für Hamburg zusammen zu denken, konsequent verpflichtet. Parallel ist sie assoziierte Kuratorin im Spreepark Berlin und betreut bis 2023 das Reallabor Kunst im öffentlichen Raum an der Hochschule für Künste in Bremen.
BÜRO- UND PROJEKTLEITER
Jonas Wietelmann
wietelmann@imaginethecity.de
Jonas ist im Frühjahr 2022 von Dresden nach Hamburg gewechselt, um die Infrastruktur von IMAGINE THE CITY auf Vordermann zu bringen. Er verwandelt interessante Konzepte in umsetzbare Projekte, kümmert sich um das Fundraising und vernetzt uns weit über die Grenzen Hamburgs hinaus. Sein inhaltlicher Fokus liegt auf digitalen Strategien und Kunstvermittlungstechnologien.
KURATORIN
Theresa Michel
michel@imaginethecity.de
Theresa ist seit 2019 Mitglied im künstlerischen Team von IMAGINE THE CITY, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Co-Kuratorin drei Jahre lang schwerpunktmäßig zur Hamburger- und Handelsgeschichte gearbeitet sowie digitale Formate mitentwickelt hat. Seit 2022 übernimmt sie kuratorische Verantwortung und ist erste Ansprechpartnerin für Projekt- und Formatideen, Kooperationen – und Titelfindung.
BÜRO MANAGERIN
Lea-Elisa Jüttner
juettner@imaginethecity.de
Lea macht seit Herbst 2022 einen Master in Urban Design an der HafenCity Universität, wo sie Umnutzungsstrategien, urbane Begegnungsräume und Kulturformate jenseits klassischer Institutionen entwickelt. Neben Büromanagement bringt sie ihre Erfahrungen aus dem Denkmalschutzamt Hamburg und als Vermittlerin auf der documenta 15 auch in die Programmarbeit von IMAGINE THE CITY ein.
BUCHHALTUNG UND VERWALTUNG
Anke Hollmann
info@imaginethecity.de
ART DIRECTION UND DESIGN
Timm Häneke
timmhaeneke.de
Tobias Röttger
stahl-r.de
WEB-DEVELOPMENT
Stefan Wunderwald
src.plus
Die Website wurde gefördert im Rahmen von KULTUR.GEMEINSCHAFTEN. Das Programm wird aus Mitteln des Rettungs- und Zukunftspakets NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Kulturstiftung der Länder finanziert.
Die Stirn an den Scheiben, war ich solcherart beschäftigt, die Menge zu studieren, als plötzlich ein Gesicht auftauchte (das eines hinfälligen alten Mannes von etwa fünfundsechzig oder siebzig Jahren) – ein Gesicht, das mich sofort in Bann hielt und mit der unerhörten Eigenart seines Ausdrucks meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Nie vorher hatte ich etwas gesehen, das so sonderbar gewesen wäre wie dieser Gesichtsausdruck. Mein erster Gedanke bei seinem Anblick war, wie ich mich gut erinnere, der, dass Retzsch, hätte er es gesehen, ihm unbedingt vor allen anderen Modellen zu seiner Verkörperung des Satans den Vorzug gegeben haben würde. Als ich während der kurzen Zeit, da ich den Alten das erste Mal sah, mir schnell über den Eindruck, den er auf mich machte, Rechenschaft zu geben suchte, tauchten vor meinem geistigen Auge die wirren und widersprechenden Vorstellungen auf von unendlicher Geisteskraft, Vorsicht, Dürftigkeit, Geiz, Kälte, Bosheit, Blutdurst, von Frohlocken, Heiterkeit, wildestem Entsetzen und tiefer, unendlicher Verzweiflung. Ich fühlte mich seltsam aufgeregt, angezogen und in Bann gehalten. ‚Welch eigenartige Geschichte‘, sagte ich zu mir selbst, ‚ist diesem Busen eingegraben!‘ Dann befiel mich ein heftiges Verlangen, den Mann im Auge zu behalten, mehr von ihm zu erfahren. Eilig zog ich meinen Mantel an, nahm Hut und Stock und eilte auf die Straße, wo ich mir in der Richtung, die er gegangen war, durch die Menge einen Weg bahnte; denn er war schon verschwunden. Mit einiger Mühe gelang es mir, ihn wieder in Sicht zu bekommen; ich näherte mich ihm und folgte ihm dicht, doch vorsichtig, um nicht seine Aufmerksamkeit zu erregen.
Ich hatte jetzt gute Gelegenheit, ihn eingehend zu mustern. Er war von kleiner Gestalt, sehr mager und ersichtlich sehr hinfällig. Seine Kleidung war im großen und ganzen schmierig und zerlumpt; doch als er hie und da ins helle Licht einer Laterne trat, gewahrte ich, dass seine Wäsche, wenn auch schmutzig, so doch von feinstem Gewebe war; und wenn mein Auge mich nicht täuschte, so erspähte ich durch einen Riss in seinem fest zugeknöpften und offenbar aus zweiter Hand erworbenen Regenmantel den Schimmer eines Diamanten und eines Dolches. Diese Beobachtung erhöhte meine Neugier, ich beschloss, dem Fremden zu folgen, wohin er auch gehen mochte.
Es war jetzt tiefe Nacht, und ein dichter, feuchter Nebel lagerte über der Stadt, der bald in andauernden, heftigen Regen überging. Dieser Witterungswechsel hatte auf die Menge eine große Wirkung: ein wildes Hasten setzte ein, und eine Welt von Regenschirmen wogte darüber hin. Das Drängen, das Stoßen und das Summen verstärkten sich um das Zehnfache. Ich für mein Teil machte mir nicht viel aus dem Regen – obgleich das noch nicht ganz überstandene Fieber in mir der feuchten Kühle gar zu bedenklich entgegenlechzte. Ich band mir ein Taschentuch um den Mund und schritt weiter. Eine halbe Stunde lang bahnte der Mann sich mühsam seinen Weg durch die belebte Straße; und hier ging ich dicht an seiner Seite, aus Furcht, ihn aus den Augen zu verlieren. Da er nie den Kopf wandte, um zurückzuschauen, bemerkte er mich nicht. Endlich bog er in eine Querstraße ein; auch dort war das Gedränge sehr stark, immerhin aber bei weitem nicht so wie in der soeben von uns verlassenen Hauptstraße. Jetzt änderte er sein Benehmen. Er ging langsamer und planloser als vorher – er zögerte. Er kreuzte wiederholt und ohne ersichtlichen Grund die Straße, und das Gedränge war noch so groß, dass ich bei jeder solchen Gelegenheit ihm dicht auf den Fersen bleiben musste. Die Straße war lang und schmal, und er verfolgte sie wohl eine Stunde lang; in dieser Zeit hatte die Zahl der Passanten abgenommen – bis etwa zu der Menge, wie man sie mittags auf dem Broadway nahe beim Park antrifft. So groß ist der Unterschied zwischen der Einwohnerzahl von London und der der belebtesten Stadt Amerikas. Eine weitere Wendung brachte uns auf einen glänzend erleuchteten, von Leben übersprudelnden Platz. Der Fremde nahm sein altes Gebaren wieder an. Er ließ das Kinn auf die Brust sinken, während seine Augen unter den gerunzelten Brauen gegen alle, die ihm in den Weg kamen, Blitze schossen. Er verfolgte seinen Weg ruhig und mit Ausdauer. Ich war indessen nicht wenig erstaunt, als er, nachdem er die Runde um den Platz beendet, Kehrt machte und seine Schritte wieder zurücklenkte. Noch mehr erstaunte ich darüber, dass er diese Runde mehrmals wiederholte – wobei er mich einmal bei einer plötzlichen Wendung fast entdeckte.
Mit dieser Leibesübung brachte er eine weitere Stunde zu, gegen deren Schluss uns weit weniger Passanten begegneten als vorher. Es regnete in Strömen; die Luft wurde kalt, und die Menschen zogen sich in ihre Behausungen zurück. Mit einer Gebärde der Ungeduld wandte sich der Wanderer einer verhältnismäßig öden Seitenstraße zu. Diese lief er wohl eine Viertelmeile lang mit einer Eilfertigkeit hinunter, wie ich sie bei einem so bejahrten Manne nicht vermutet hätte und die es mir schwer machte, ihm zu folgen. In wenigen Minuten hatten wir einen großen und sehr besuchten Basar erreicht, mit dessen Lokalitäten der Fremde wohl vertraut zu sein schien und wo er wieder wie vorher im Gedränge sich planlos zwischen der Schar von Käufern und Verkäufern hindurchschob.
Während der etwa anderthalb Stunden, die wir hier zubrachten, bedurfte ich meinerseits der größten Vorsicht, um mich in seiner Nähe zu halten, ohne seine Aufmerksamkeit zu erregen. Glücklicherweise trug ich ein Paar Gummischuhe und konnte mich daher lautlos vorwärtsbewegen. Er gewahrte nicht einen Augenblick, dass ich ihn beobachtete. Er ging von Laden zu Laden, trat in jeden hinein, sprach kein Wort und besah sich alles mit irren, ausdruckslosen Blicken. Ich war jetzt über sein Benehmen aufs höchste verblüfft und nahm mir fest vor, nicht eher von ihm zu weichen, bis ich einigermaßen über ihn Bescheid wusste.
Eine laut tönende Uhr schlug elf, und die Menge verließ eilig den Basar. Ein Ladenbesitzer, der einen Schalter einhängte, stieß den Alten an, und im selben Augenblick sah ich ihn zusammenschauern. Er eilte in die Straße, sah sich einen Augenblick ängstlich um und lief dann mit unglaublicher Geschwindigkeit durch viele krumme, menschenleere Gassen, bis wir von neuem in der großen Verkehrsader auftauchten, von der wir ausgegangen waren – der Straße des D...schen Kaffeehauses. Sie bot indessen nicht mehr denselben Anblick. Sie erstrahlte noch immer im Licht der Gaslaternen, aber der Regen fiel heftig, und es waren nur wenig Leute zu sehen. Der Fremde erbleichte. Er machte mürrisch einige Schritte auf der vordem so belebten Straße, schlug dann mit einem schweren Seufzer die Richtung nach dem Flusse ein, und durch eine Menge verschiedener Straßen hindurchhastend kam er schließlich bei einem der Haupttheater heraus. Es war kurz vor Toresschluss, und die Besucher strömten aus den Pforten. Ich sah, wie der alte Mann tief Atem holte, als er sich in die Menge stürzte, ich sah aber auch, dass die tiefe Pein in seinen Zügen etwas nachgelassen hatte. Sein Kopf sank wieder auf die Brust; er machte wieder denselben Eindruck wie zu Anfang. Ich bemerkte, dass er jetzt die Richtung nahm, welche die größere Anzahl der Theaterbesucher eingeschlagen. Hinter den Zweck seines wunderlichen Tuns aber konnte ich noch immer nicht kommen.
Während er so seinen Weg fortsetzte, zerstreuten sich die Leute allmählich, und seine alte Unrast befiel ihn von neuem. Eine Zeitlang folgte er einer Gesellschaft von etwa zehn bis zwölf Nachtschwärmern; doch um einen nach dem andern verringerte sich diese Zahl, bis schließlich nur noch drei in einer engen und düsteren menschenleeren Gasse zurückblieben. Der Fremde hielt inne und schien für einen Augenblick in Gedanken versunken; dann eilte er mit allen Anzeichen innerer Aufregung einen Weg hinunter, der uns an die äußerste Grenze der Stadt führte, in weit andere Gegenden, als wir bisher durchquert hatten. Es war das geräuschvollste Viertel Londons, wo alles den Eindruck erbärmlichster Armut und verzweifelten Verbrechertums machte. Beim düsteren Licht einer vereinzelten Laterne sah man hohe, alte, wurmstichige Holzbauten, die in so verschiedenen und wunderlichen Stellungen dem Einsturz entgegensanken, dass die Gässchen zwischen ihnen kaum noch angedeutet waren. Die Pflastersteine lagen, von üppig wucherndem Gras aus ihren Betten gehoben, lose umher. Ekelhafter Unrat verweste in den verstopften Gossen. Die ganze Atmosphäre war getränkt von Gram und Elend. Doch vernahmen wir, als wir so weiter gingen, allmählich wieder menschliche Laute, und schließlich sah man ganze Banden des verworfensten Londoner Pöbels hin und her taumeln. Des alten Mannes Lebensgeister flammten wieder auf wie eine Lampe vorm Verlöschen. Noch einmal strebte er elastischen Schrittes vorwärts. Als wir plötzlich um eine Ecke bogen, drang eine Flut von Licht auf uns ein, und wir standen vor einem der riesigen Vorstadttempel der Unmäßigkeit, einem Palast des Branntweinteufels.
Es war jetzt fast Tagesanbruch; doch eine stattliche Anzahl elender Trunkenbolde drängte im protzigen Eingang hin und her. Mit einem leisen Freudenschrei erzwang der Alte sich den Zutritt, nahm sofort sein ursprüngliches Wesen wieder an und schritt ohne ersichtliches Ziel inmitten der Menge umher. Er war jedoch noch nicht lange beschäftigt, als ein Drängen nach den Türen verriet, dass der Wirt sich anschickte, sie für die Nacht zu schließen. Es war mehr als Verzweiflung, was ich jetzt auf dem Antlitz des seltsamen Wesens geschrieben sah, dessen Beobachtung ich mich so ausdauernd gewidmet hatte. Aber er hielt in seinem Lauf nicht inne, sondern lenkte mit wahnsinniger Hartnäckigkeit seine Schritte wieder dem Herzen des mächtigen London zu. Rastlos und eilig floh er dahin, während ich ihm in höchster Verblüffung folgte, fest entschlossen, nicht von diesem Studium zu lassen, für das ich jetzt ein verzehrendes Interesse fühlte.
Die Sonne ging auf, während wir weiterschritten, und als wir wiederum jenen belebtesten Teil der volkreichen Stadt, die Straße des D...schen Kaffeehauses erreicht hatten, bot diese ein Bild von Hast und Emsigkeit, das hinter dem vom Vorabend kaum zurückstand. Und hier inmitten des von Minute zu Minute zunehmenden Gewirrs setzte ich standhaft die Verfolgung des Fremden fort. Er aber ging wie immer hin und zurück und verließ während des ganzen Tages nicht das Getümmel jener Straße. Und als die Schatten des zweiten Abends niedersanken, ward ich todmüde und stellte mich dem Wanderer kühn in den Weg und blickte ihm fest ins Antlitz. Er bemerkte mich nicht. Er nahm seinen traurigen Gang wieder auf, indes ich, von der Verfolgung abstehend, in Gedanken versunken zurückblieb. „Dieser alte Mann“, sagte ich schließlich, „ist das Urbild und der Dämon des Triebes zum Verbrechen. Er kann nicht allein sein. Er ist der Mann der Menge. Es wäre vergeblich, ihm zu folgen, denn ich werde weder ihn noch sein Tun tiefer durchschauen. Das schlechteste Herz der Welt ist ein umfangreicheres Buch als der Hortulus Animae (Der Hortulus Animae cum Oratiunculis Aliquibus Superadditis von Grüninger) und vielleicht ist es nur eine der großen Gnadengaben Gottes, dies: Es lässt sich nicht lesen.“